Die Schließung des Stadtbads im Jahr 2015 war ohne Frage ein herber Einschnitt. Seither müssen die Plochinger:innen auf andere Bäder ausweichen und die Schüler:innen der fünf Plochinger Schulen verlieren die Hälfte der Unterrichtszeit auf dem Weg nach Wernau.
Auf der anderen Seite haben sich die ökonomischen und ökologischen Rahmenbedingungen verändert. Die Gemeinde kann sich angesichts der investiven Wucht der Generalsanierung des Gymnasiums Großprojekte, die nicht zu den kommunalen Pflichtaufgaben gehören, nur für den Preis neuer Schulden leisten. Gleichzeitig muss man angesichts der klimapolitischen Herausforderung, der wir nicht mehr ausweichen können, die Frage stellen, ob ein (neues?) Hallenbad unter Nachhaltigkeitsgesichtspunkten überhaupt noch vertretbar ist.
Die Grundlagenermittlung für den geplanten Bürgerentscheid hat dazu geführt, dass jetzt erste Zahlen auf dem Tisch liegen. Es ist mit einem Investitionsbedarf von 8-11 Millionen Euro zu rechnen und mit Unterhaltskosten von 1,2-1,4 Millionen Euro jährlich. Dabei wäre ein auch für die Öffentlichkeit zugängliches „Stadtbad“ nur unwesentlich teurer als ein Schüler:innen und Vereinen vorbehaltenes „Sportbad“. Zahlen zu den investiven Mehrkosten und betrieblichen Minderausgaben für ein energetisches „Passivbad“ liegen uns noch nicht vor. Es ist aber davon auszugehen, dass die höheren investiven Kosten über die Jahre durch die geringeren Energiekosten kompensiert werden.
Vor diesem Hintergrund ist für uns klar, dass für den Bürgerentscheid ein Neubau mit Passivhaus-Standard und öffentlichen Nutzungszeiten vorgeschlagen werden sollte.