Stellt der Gemeinderat die Weichen vor und um den Bahnhof falsch?

Nachdem der Gemeinderat gegen unsere Stimmen beschlossen hat, das Schutzdach des Busbahnhofs abzureißen, obwohl noch nicht einmal ein grober Entwurf für einen adäquaten Ersatz vorliegt, und darüber hinaus Mittel, die für die Sanierung des ZOB vorgesehen waren, für die Erweiterung des Bauhofs einzusetzen, droht in unmittelbarer Nachbarschaft erneut eine verfehlte Weichenstellung:

Die Stadtverwaltung möchte einen Planungswettbewerb für die Umgestaltung des Bahnhofsbereichs zur „Mobilitätsdrehscheibe“ ausschreiben, für den die über Jahrzehnte verfolgte Verlagerung des Ost-West-Verkehrs von der Esslinger in die Eisenbahnstraße als Rahmenvoraussetzung festgelegt wird – obwohl sie einräumen muss, dass sich dadurch die Kfz-Frequenz vor dem Bahnhof von 7.800 auf 13.300 Kfz pro Tag nahezu verdoppeln wird.

Gleichzeitig soll aber laut Sitzungsvorlage „durch gezielte Strategien die Attraktivität für ÖPNV, Rad- und Fußverkehr erheblich“ gesteigert und eine „flache Hierarchie“ zwischen allen Verkehrsteilnehmern vom Schwerlastwagen bis zur Fußgänger:in erreicht werden: aus unserer Sicht die berühmte Quadratur des Kreises.

Wir werden beantragen, den Planer:innen keine Vorgaben zu machen, damit diese ergebnisoffen die beste Lösung für die Gestaltung der Verkehrsbeziehungen vor und um den zukünftigen Bahnhof finden können.

Vielleicht ist das die von der Stadtverwaltung vorgeschlagene und von den großen Fraktionen bislang mitgetragene Lösung. Vielleicht ist es aber auch die von uns ins Spiel gebrachte kleine Einbahnstraßenlösung oder (das wäre am kostengünstigsten) eine Fortschreibung der aktuell bestehenden Verkehrsverhältnisse.