Wie bereits berichtet, ergaben erste Untersuchungen der mit der Kommunalen Wärmeplanung (KWP) beauftragten Umweltingenieur:innen, dass die Nutzung der Neckarwärme durch eine Flusswärmepumpe bei Plochingen eine realistische Option wäre. Für keine andere der sechs Gemeinden, die sich für die kommunale Wärmeplanung zusammengetan haben, wurde ein vergleichbares vorläufiges Ergebnis ermittelt.
Auf unsere Rückfrage bestätigten die Ingenieurinnen, dass es sinnvoll sei, nachgewiesene Potenziale rasch zu prüfen und über Machbarkeitsstudien auch die Nachfrage-Seite zu analysieren. Denn es hilft ja nichts, wenn es zwar genug günstige Flusswärme gibt, aber keine Abnehmer dafür.
Bereits 2023 hatten wir genau das beantragt. Bei der Abstimmung am 29. Juli stimmte jetzt aber außer den OGL-Vertreter:innen nur eine SPD-Gemeinderätin für unseren Antrag. Eine große Mehrheit votierte für die Linie der Verwaltung, zunächst das Ende des KWP-Prozesses abzuwarten. Das ist allerdings erst im 2. Halbjahr 2026 zu erwarten.
Besonders enttäuschend war, dass unser Antrag den anderen Fraktionen nicht einmal eine mündliche Stellungnahme wert war – obwohl der Gemeinderat sonst ja nicht arm an meinungsstarken Bügervertreter:innen ist. Offensichtlich fehlten nachvollziehbare Argumente für die Inkaufnahme des Zeitverlusts.
Diese Entscheidung reiht sich ein in ein höchst problematisches Muster: Die politische Unterstützung von Klimaschutz-Projekten wird umso dünner, je konkreter die Vorhaben werden, die helfen könnten, dem Ziel der faktischen Klimaneutralität bis 2040 näher zu kommen.
