In seiner Haushaltsrede ging unser Bürgermeister erfreulicherweise auch auf das Thema „Klimakrise“ ein. Er erkannte an, dass die Auswirkungen des Klimawandels „immer spürbarer“ werden und behauptete, Plochingen sei „Teil der Lösung“.
Interessant war, wie er danach weiter formulierte: er sprach sich gegen einen „akademischen Ansatz“ aus. Was er damit meint? Will er lieber nicht evidenzbasiert, also auf Basis wissenschaftlicher Beobachtung vorgehen? Will er, dass nicht so genau gemessen wird wie beispielsweise bei der Haushaltssteuerung, wo wir ja einmal im Quartal eine Prognose darüber erhalten, ob unsere Planung noch mit der Realität übereinstimmt?
Herr BM Buß hat zwar Recht, wenn er sagt, der CO2-Ausstoß pro Quadratmeter städtischer Liegenschaften sei zurückgegangen. Das liegt aber an Sanierungen, die ohnehin anstanden (v.a. Gymnasium und Bauhof). Eigenständige Initiativen mit dem Ziel, die Klimaneutralität städtischer Einrichtungen bis zum Jahr 2040 zu erreichen, sind auch im neuen Doppelhaushalt bisher nicht erkennbar. Klimapolitik ist für Hr.Buß bisher leider nur „Beifang“ ohnehin laufender Sanierungsbemühungen.
Entscheidungen, die proaktiv auf die Vermeidung von CO2 zielten, gingen in den letzten fünf Jahren ganz überwiegend auf Initiativen aus dem Gemeinderat zurück (im Fall der OGL-Fraktion: Verdichtung des Bustakts und Umgestaltung der Urban-/Johanniterstraße zur ersten Plochinger Fahrradstraße).
Weitere klimarelevante Anträge der OGL (PV auf dem Lärmschutzwall, Nahwärmenetz an der Fils, rasche Prüfung der Option eine Flusswärmepumpe am Neckar) werden bisher mit Rückendeckung von BM Buß von einer Mehrheit des Gemeinderats blockiert.
