Zunächst ging es beim Projekt „Sanierung Filsgebiet-West“ vor allem um Chancen für neue Gewerbeflächen und einen verbesserten Hochwasserschutz. Beides ist wichtig. Gewerbesteuereinnahmen sind eine bedeutsame kommunale Einnahmequelle, und mit dem Klimawandel steigt auch das Risiko für Hochwasserereignisse.

Inzwischen hat sich aber auch das Regierungspräsidium in die Planung eingeschaltet, das auf eigene Rechnung entlang der Fils die EU-Rahmenrichtlinie zur Verbesserung der Gewässerökologie sensibler Flussläufe umsetzen möchte. Die Fils wird derzeit weder von Fisch noch von Mensch als Fluss wahrgenommen. Sie präsentiert sich als schmuckloser Kanal mit relativ hoher Strömungsgeschwindigkeit.

Hier will das EU-initiierte Projekt des Regierungspräsidiums ansetzen. Das Bachbett soll aufgeweitet werden, um dem Fluss wieder die Möglichkeit zum „mäandern“ (d.h. schlängeln) zu geben. Das würde auch Fischarten wieder Chancen eröffnen, die diesem Gewässer schon längst die Schwanzflosse zugekehrt haben, und natürlich auch uns Menschen zum Verweilen einladen. Unter anderem sollen kleine Inselchen und terrassierte Uferflächen geschaffen werden.

Das bedeutet natürlich, dass sich die vermarktbare Fläche etwas verkleinern wird. Wir sehen hier aber alles in allem vor allem eine Chance für ein Viertel, das eine Aufwertung schon lange verdient hat.