In den Stellungnahmen waren sich noch alle Fraktionen einig: Bei der Umgestaltung des Bahnhofbereichs zur „Mobilitätsdrehscheibe“ handelt es sich um ein zentrales Projekt der Verkehrswende in Plochingen.
Die Ziele wurden in der Sitzungsvorlage genannt: „Das MIV-Aufkommen zu reduzieren und den Umweltverbund zu stärken“ und „durch gezielte Strategien die Attraktivität für ÖPNV, Rad- und Fußverkehr erheblich zu steigern“.
Leider wurde die danach getroffene Entscheidung dieser löblichen Selbstverpflichtung in keinster Weise gerecht. Den Teilnehmer:innen des geplanten gestalterischen Wettbewerbs soll keine freie Hand gewährt werden bei der Beantwortung der Frage, ob vor dem Bahnhofsgebäude…
a) eine einspurige Verkehrsführung
b) die derzeitige partielle Zweispurigkeit bis zur Einmündung der Bahnhofstraße
c) oder die von den großen Fraktionen angestrebte durchgehende Zweispurigkeit bis zum Kreisel beim Union-Kino
am zweckmäßigsten ist.
Stattdessen wird die Verlagerung der Ortsdurchfahrt von der Esslinger in die Eisenbahnstraße als planerische Rahmenbedingung gesetzt. Damit wird nicht die optimale Lösung für den Bahnhofsplatz als Ergebnis herauskommen, sondern die optimale Lösung für die Anwohner:innen der Esslinger Straße.
Die Folge: Ausweislich des MOVE-Gutachtens wird sich die Kfz-Belastung vor dem Bahnhof von 7.800 auf 13.300 Fahrzeugen in 24 h erhöhen. Dasselbe gilt für die ohnehin schon geplagten Anwohner des östlichen Teils der Eisenbahnstraße. Statt zu einer Verkehrsberuhigung kommt es zu einer Verkehrsvermehrung.
Nur die ULP-Fraktion unterstützte unseren Antrag, diese kontraproduktive Priorisierung zu verhindern..