Das Filsgebiet soll nicht nur insgesamt aufgewertet werden, sondern insbesondere eine neue Mitte erhalten, mit direktem Zugang zur Fils und einem markanten Gebäude („Filsturm“), der – so wörtlich die Sitzungsvorlage der Verwaltung – als „Imageträger für das ganze Gebiet“ dienen soll.

Die Chancen dafür, dass dieses Ziel auch erreicht wird, sind inzwischen gesunken. Der Gemeinderat hat am 14. Mai beschlossen, keinen Architekturwettbewerb durchzuführen und das sensible Projekt statt dessen im „wettbewerblichen Dialog“ an potenzielle Investoren zu vergeben.

In „wettbewerblichen Dialogen“ werden Projekte von Anfang an gemeinsam mit Bietern entwickelt, die im Regelfall die äußere Gestaltung – ohne dass man ihnen das vorwerfen könnte – ihren funktionalen Bedürfnissen unterordnen. Auf Englisch sagt man dazu: „Form follows function“.

Es ist nicht ausgeschlossen, dass trotzdem noch ein ansprechender Platz mit Zugang zur Fils und einem markanten Filstumr als Identifikationspunkt entsteht. Die Wahrscheinlichkeit dafür ist aber geringer als im Rahmen eines städtebaulichen bzw. architektonischen Wettbewerbs, in dem der architektonischen und städtebaulichen Gestaltung zunächst Priorität eingeräumt wird.