Wir leben durch den unverdienten Zufall unserer Geburt unter unglaublich privilegierten Umständen: es herrscht kein Krieg, Naturkatastrophen sind (noch) ausgesprochen selten und niemand muss um das Existenzminimum bangen.
Da dies in anderen Teilen der Welt (und inzwischen leider auch Europas) ganz anders ist, sind wir das Ziel von Fluchtbewegungen. Dabei haben Länder wie die Türkei, auf die Einwohnerzahl bezogen, viel mehr Flüchtlinge aufgenommen als wir in Deutschland.

Momentan nimmt die Zahl der Neuankömmlinge wieder zu, was auch die Gemeinden vor Herausforderungen stellt. Zunächst gilt es, zusätzliche Unterkünfte bereitzustellen. Nach einer eingehenden Diskussion hat der Gemeinderat mehrheitlich vorläufig das Gelände südlich des GARP-Bildungszentrums und östlich des Kindergartens Carl-Orff-Weg auf Platz 1 der geeigneten Liegenschaften gesetzt. Es befindet sich überwiegend schon im Besitz der Stadt, einer Ghettobildung wird vorgebeugt und es ermöglicht hoffentlich Synergien bei der Ausbildung der Neuankömmlinge.

Einige Bürger:innen machen sich wegen der Nähe zur Schule und zum Kindergarten Sorgen. Dazu ist zu sagen, dass es überhaupt keine Hinweise darauf gibt, dass von Flüchtlingen ein erhöhtes Risiko für Kinder ausgeht. Plochingen hat im Übrigen mit seinen Flüchtlingen bisher durchaus positive Erfahrungen gemacht. Viele von jenen, die 2015/16 vor allem wegen der Syrien-Kriege zu uns gekommen sind, sind inzwischen in Mangelberufen für uns aktiv.

In der Fraktion haben wir aber auch zwei andere mögliche Standorte diskutiert. Falls dies die Akzeptanz der Bürger:innen erhöht, sind wir für eine neue Abwägung der Argumente offen.