Ratlos im Rathaus: Ausschuss-Mehrheit lehnt Impuls für freiwillige Verbesserungen beim Verpackungsmüll ab
Eine völlig unerwartete Wendung nahm die Beratung unseres Antrags zur zukünftigen Vermeidung von Verpackungsmüll in Plochingen. Gleich zu Beginn der Behandlung des Tagesordnungpunktes hatten wir den Teil unseres Haushaltsantrags vom Dezember 2023, der auf die Einführung einer Verpackungssteuer nach Tübinger Vorbild zielte, zurückgezogen.
Gleichwohl wollten wir die Stadtverwaltung beauftragen, die Anbieter der örtlichen Takeaway-Gastronomie dazu anzuregen, ein gemeinsames Mehrwegsystem auf freiwilliger Basis einzuführen. Wir schlugen vor, entweder bei einer lokalen Lösung z.B. den Hundertwasserturm als identitätsstiftendes Logo auf Mehwegbecher und -teller zu drucken, oder eine gemeinsame Lösung mit Anbietern aus Esslingen auszuloten. Beide Modelle hätten spezifische Vor- und Nachteile: Ein auf Plochingen begrenztes System hätte ein höheres Identifikationspotenzial geboten, eine interkommunale Lösung mit Esslingen eine größere Flexibiltät.
Die Vertreter:innen von SPD und ULP ließen sich überzeugen und schlossen sich unserem (entschärften) Antrag an. Da aber CDU und Bürgerliste gegen den Antrag stimmten und sich Bürgermeister Frank Buß im letzten Moment auch auf die Seite der Antragsgegner schlug, kam es mit sechs zu sechs Stimmen zu einer Pattsituation. Unser Antrag war damit abgelehnt. Die Innenstadt-Papierkörbe werden also zu bestimmten Zeiten weiter überquellen.
Dass Umweltschutz nicht einmal auf freiwilliger Basis kommunal angeregt werden soll, hinterlässt uns ratlos.
Wir bedanken uns bei allen Mitlesenden und Unterstützer:innen für aufmunternde Worte und Gesten durch die Hochs und Tiefs dieses Jahres. Habt ruhige und besinnliche Feiertage und startet mit positiver Energie ins nächste Jahr.
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