Die überfällige Verkehrswende in Plochingen kann nur gelingen durch einen Mix von Anreizen für die Nutzung des Umweltverbunds und einer teilweisen Rücknahme der Privilegien für den motorisierten Individualverkehr.

Kommen wir zum vermutlich weniger strittigen Teil, den Anreizen. Bereits im letzten Jahr hatten wir den Antrag gestellt, in Analogie zum Stadtticket für Erwachsene (zum Preis von inzwischen € 3,50) ein Angebot für 6-14 Jährige aufzulegen. Da sich damals keine Mehrheit abzeichnete, zogen wir den Antrag zunächst zurück.

Nach erneuten Nachdenken über die Frage, wie wir mit vertretbarem Subventionsbedarf ein Angebot für Gelegenheitsnutzer:innen in der genannten Altersspanne schaffen können, werden wir uns jetzt für folgendes Modell einsetzen: die Stadt erwirbt vom VVS ermäßigte Vierertickets zum Preis von aktuell € 5,20 und verkauft sie in der Plochingen-Info mit einem Plochingen-Stempel versehen zum Preis von 3 Euro weiter.

Da wir davon ausgehen, dass diese Vierertickets in der Regel für zwei Hin- und Rückfahrten an unterschiedlichen Wochentagen, z.B. zum Training am Dienstag und zum Musikunterricht am Donnerstag, genutzt werden, ergibt sich für die Eltern ein attraktiver Preis von 75 Cent pro Fahrtrichtung. Gleichzeitig reduziert sich der Subventionsbedarf, da es bisher leider keine ermäßigten VVS-Tagestickets für 6-14 Jährige gibt.

Ziel des Angebots ist es, 6-14 Jährige und ihre Eltern zunächst für die gelegentliche Nutzung des ÖPNV zu gewinnen. Sollten sie dann zu regelmäßigen Nutzer:innen werden (worüber wir uns freuen würden : ), können sie, je nach individuellem Bedarf, auf Monatstickets oder das 49-Euro-Ticket „umsteigen“.