Als im Herbst der Bericht zur Kriminalstatistik 2024 im Gemeinderat auf der Tagesordnung stand, legten wir das Augenmerk auf das Thema Häusliche Gewalt.

Ein Bereich, der in der Öffentlichkeit und damit auch in der Wahrnehmung viel zu wenig Raum findet.

Das Hilfe-Handzeichen, mit dem Betroffene unauffällig auf ihre Notsituation aufmerksam machen können, war in der Ratsrunde kaum jemandem bekannt.

Die Zahlen müssen wachrütteln:

Jede vierte Frau in Deutschland erlebt im Laufe ihres Lebens mindestens einmal häusliche Gewalt. Und die Zahl steigt.

Im Landkreis Esslingen waren letztes Jahr 727 Personen betroffen.

In Plochingen gab es 23 Fälle, die der Polizei gemeldet wurden.

Diese Zahl ist erschreckend, vor allem, wenn man dabei noch die Dunkelziffer von mindestens 80% (Quelle: „Weißer Ring“) berücksichtigt.

Wir müssen also davon ausgehen, dass es in Plochingen deutlich mehr als 100 Fälle im vergangenen Jahr gab.

Etwa 80% der Tatverdächtigen sind dabei Männer, die Betroffenen meist Frauen.

Der gefährlichste Ort für eine Frau ist also nicht das dunkle Parkhaus oder die Unterführung, sondern das eigene Zuhause.

Ein geschützter Ort – für den Täter!

Um sich (und die oft mitbetroffenen Kinder) aus der Gewalt zu befreien, braucht die Betroffene unglaubliche Stärke. Oft wird sie vom Täter sozial isoliert und ist auf sich gestellt.

Damit sich das ändern kann, sind wir alle gefordert: wir müssen hinschauen, Hilfe anbieten und im Notfall Hilfe anfordern. Auch wenn es Überwindung kostet.

SCHÜTZEN WIR DIE OPFER UND NICHT DIE TÄTER!

Hilfetelefon: 116 016

www.hilfetelefon.de

Frauenhaus Esslingen: 0711 357212

www.frauenhelfenfrauen-es.de

Akute Notlage immer Polizei! Telefon 110